jan wolk

jan wolk steht für die entwicklung eines erwachsenen, trainierten nervensystems, das mit stress umgehen kann, statt ihn kindisch zu vermeiden oder vor ihm zu fliehen. er integriert neuroaffektive meditation, ayurveda-weisheit und moderne körperarbeit zu einem ganzheitlichen ansatz, der menschen befähigt, authentisch und verbunden zu leben – auch inmitten der herausforderungen des lebens.

jan's blick auf den stress

Stress ist weit mehr als nur ein unangenehmes Gefühl – er ist ein komplexes neurobiologisches Phänomen, das unsere gesamte Existenz durchdringt. Marianne Bentzens Ansatz der Neuroaffektiven Meditation bietet dabei eine faszinierende Brücke zwischen neurobiologischen Erkenntnissen und meditativer Praxis, während das jahrtausendealte Ayurveda-System eine ebenso tiefgreifende Perspektive auf emotionale Regulation und Stressverarbeitung liefert.

Bentzen arbeitet mit dem Modell des dreiteiligen Gehirns, das unser Verständnis für die verschiedenen Ebenen der Stressverarbeitung schärft. Stress entsteht, wenn die harmonische Kommunikation zwischen unserem autonomen Nervensystem, dem limbischen System und dem Neokortex gestört wird. Diese drei Ebenen – Vitalität und Erregungsregulation im autonomen Nervensystem, Emotionen und Beziehungen im limbischen System sowie bewusste Verarbeitung im Neokortex – müssen in Balance stehen.

Die neuroaffektive Sichtweise zeigt uns, dass Stress oft auf unverarbeitete emotionale Erfahrungen zurückgeht, die als körperliche Blockaden im Nervensystem gespeichert sind. Diese unterbrochenen Verbindungen zwischen Denken, Fühlen und Handeln können durch bewusste meditative Praxis wieder integriert werden. Bentzen betont dabei die Bedeutung nonverbaler Wahrnehmungen – unser Körper wird zum Kompass für emotionale Heilung und Stressregulation.

Das Ayurveda versteht Stress als Ungleichgewicht der drei fundamentalen Energien unseres Organismus. Die drei Gunas – Sattva (Reinheit, Klarheit), Rajas (Aktivität, Leidenschaft) und Tamas (Trägheit, Dunkelheit) – beeinflussen direkt unsere drei Doshas: Vata (Bewegung), Pitta (Transformation) und Kapha (Struktur).

Stress entsteht im ayurvedischen Verständnis, wenn Rajas dominiert und das System überstimuliert wird. Dies führt zu Vata-Störungen mit Nervosität, Schlaflosigkeit und mentaler Unruhe. Gleichzeitig kann übermäßiger Stress Pitta erhitzen, was sich in Reizbarkeit, Ungeduld und entzündlichen Prozessen manifestiert. Chronischer Stress kann schließlich zu Tamas-Zuständen führen – Depression, Lethargie und emotionale Stumpfheit.

Beide Systeme erkennen Emotionen als zentrale Navigationshilfen für unser Wohlbefinden. Die neuroaffektive Entwicklungspsychologie identifiziert grundlegende Motivationssysteme wie Bindung, Spiel, Status und empathische Mentalisierung, die bei Dysregulation zu spezifischen Stressmustern führen.

Das Ayurveda klassifiziert Emotionen nach ihrer energetischen Qualität: Sattvische Emotionen wie Mitgefühl, Freude und Gleichmut fördern Balance, während rajasische Emotionen wie Gier, Ärger und Eifersucht sowie tamasische Emotionen wie Angst, Verwirrung und Apathie Ungleichgewicht verstärken.

Hier liegt der entscheidende Paradigmenwechsel: Es geht nicht um Stressvermeidung oder die Reduzierung herausfordernder Situationen, sondern um die Reifung unseres Nervensystems. Wie Bentzen betont, entwickeln wir uns nicht automatisch zu reifen Erwachsenen – emotionale Reifung erfordert bewusste Arbeit.

Die herkömmliche Entspannungsindustrie versagt hier fundamental. Methoden wie autogenes Training schaffen eine gefährliche Spaltung zwischen dem „Entspannungs-Ich“ im geschützten Kursraum und dem hilflosen „Alltags-Ich“ in der realen Welt. Teilnehmer lernen, dass Entspannung nur unter kontrollierten Bedingungen möglich ist, werden aber für die tatsächlichen Herausforderungen des Lebens noch verletzlicher. Diese Fragmentierung widerspricht der natürlichen Integration, die ein gesundes Nervensystem auszeichnet.

Ein erwachsenes Nervensystem hingegen kann mit Stress umgehen, ohne überwältigt zu werden oder in alte Reaktionsmuster zu verfallen. Dies ist essentiell, denn als soziale Wesen können wir uns nicht isolieren, um schwierigen Situationen oder Menschen zu entgehen. Paradoxerweise führt gerade diese Isolation oft zu Tamas – zu Stagnation, Depression und dem Verlust lebendiger Verbindung.

Die ayurvedische Weisheit bestätigt dies: Wahre Sattva-Qualität entsteht nicht durch Rückzug, sondern durch die Fähigkeit, inmitten des Lebens zentriert zu bleiben. Ein trainiertes Nervensystem kann zwischen notwendiger Aktivierung (gesundes Rajas) und schädlicher Überstimulation unterscheiden.

Für die konkrete Umsetzung dieser Philosophie nutze ich drei zentrale Werkzeuge, die sich perfekt ergänzen und Integration statt Fragmentierung fördern:

Neuroaffektive Meditation bildet das Fundament. Diese Praxis nutzt Empfindungen und Bewegungsimpulse, um Zugang zum inneren Raum zu schaffen und trainiert systematisch die Regulation des Nervensystems. Sie ermöglicht es, bewusst mit den drei Gehirnebenen zu arbeiten und deren Integration zu fördern – nicht nur im Meditationsraum, sondern als übertragbare Fähigkeit für den Alltag.

Faszienarbeit nach Human Garage ergänzt dies auf körperlicher Ebene. Diese fascial maneuvers sind eine einzigartige Kombination aus intentionalem Focus, langsamer Bewegung und tiefer Atmung, die systematisch fasziale Spannung lösen. Da Trauma sowohl physisch als auch emotional in der Faszie gespeichert wird, helfen diese Techniken dabei, akkumuliertes Trauma freizusetzen und einen Zustand der Balance zu fördern. Der Ansatz zielt darauf ab, Menschen zu befähigen, die Verantwortung für ihre Gesundheit zu übernehmen und Selbstheilung zu fördern.

Conscious Breathwork verbindet beide Ansätze und wirkt als direkter Regulationsmechanismus für das autonome Nervensystem. Atmung ist entscheidend für die fasziale Entspannung, da sie den Körper von innen erweitert und Luft in komprimierte Faszien treibt. Gleichzeitig beeinflusst bewusste Atmung unmittelbar die Aktivierung der verschiedenen Gehirnebenen und kann rajasische Überstimulation beruhigen oder tamasische Stagnation aktivieren.

Diese drei Tools arbeiten synergistisch: Die neuroaffektive Meditation schult das Bewusstsein, die Faszienarbeit löst körperliche Blockaden, und das Breathwork reguliert die Energiequalität. Gemeinsam schaffen sie einen umfassenden Trainingsansatz für ein robustes, flexibles Nervensystem, das in jeder Lebenssituation verfügbar ist.

Fazit

Wahre Stresskompetenz entsteht durch die bewusste Entwicklung eines robusten, flexiblen Nervensystems, das den Herausforderungen des Lebens gewachsen ist. Die Verschmelzung von wissenschaftlich fundierter Neuroaffektiver Meditation mit ayurvedischer Weisheit und modernen körperorientierten Ansätzen bietet uns einen konkreten Übungsweg für authentische Reifung – nicht als Rückzug vom Leben, sondern als vollständige Teilhabe mit einem gut trainierten, erwachsenen Nervensystem.

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