Sie ahnen es bereits, nicht wahr? Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: 61% der deutschen Arbeitnehmer sehen sich burnout-gefährdet – das sind elf Prozent mehr als vor der Coronapandemie. Als HR-Manager stehen Sie an vorderster Front einer stillen Krise, die unsere Arbeitswelt grundlegend verändert.
Bottom Line Up Front: Frühzeitige Burnout-Erkennung ist Ihre wichtigste Präventionsmaßnahme und gleichzeitig rechtliche Pflicht. Mit den richtigen Instrumenten und einer systematischen Herangehensweise können Sie nicht nur Ausfallzeiten um bis zu 36% reduzieren, sondern auch eine gesunde Unternehmenskultur schaffen, die Ihre besten Talente hält.
Inhaltsverzeichnis
⚡ Burnout-Schnellcheck für HR-Manager
Körperliche Ebene:
- ☐ Chronische Müdigkeit trotz ausreichend Schlaf
- ☐ Häufige Infekte und verlangsamte Regeneration
- ☐ Kopfschmerzen, Muskelverspannungen, Magen-Darm-Probleme
Emotionale Ebene:
- ☐ Zynismus gegenüber Kollegen oder Aufgaben
- ☐ Gefühl der inneren Leere und Resignation
- ☐ Stimmungsschwankungen und emotionale Erschöpfung
Leistungsebene:
- ☐ Konzentrationsschwierigkeiten und erhöhte Fehlerhäufigkeit
- ☐ Antriebslosigkeit bei früher motivierenden Aufgaben
- ☐ Verminderte Problemlösungsfähigkeit
Soziale Ebene:
- ☐ Rückzug von Kollegen und Team-Aktivitäten
- ☐ Kommunikationsprobleme und Reizbarkeit
- ☐ Konflikte mit Vorgesetzten oder Mitarbeitern
⚠️ Bei 3+ Symptomen: Sofortiger Handlungsbedarf empfohlen
Burnout im New Work Kontext verstehen
WHO-Definition und rechtliche Klarstellung
Die Weltgesundheitsorganisation hat 2022 mit dem ICD-11 erstmals eine klare Definition geschaffen: Burnout ist „ein Syndrom aufgrund von chronischem Stress am Arbeitsplatz, der nicht erfolgreich bewältigt wurde“. Drei Dimensionen kennzeichnen es:
- Gefühle der Energieerschöpfung oder Erschöpfung
- Erhöhte geistige Distanz zur Arbeit oder Zynismus
- Reduzierte professionelle Effektivität
Wichtig für Sie als HR-Verantwortliche: Burnout bezieht sich ausschließlich auf den beruflichen Kontext – und genau hier liegt Ihre Verantwortung und Ihr Handlungsspielraum.
Die New Work Paradoxie
In deutschen Unternehmen erleben wir aktuell eine paradoxe Situation: Während 75% der Remote-Arbeiter Stress und Burnout erleben, sinkt der Homeoffice-Anteil von 34% (2023) auf 25% (2024). Die hybride Arbeitswelt schafft neue Belastungsmuster, die traditionelle Burnout-Erkennungsstrategien an ihre Grenzen bringen.
Eine aktuelle Studie zeigt: 44% der Vollzeitbeschäftigten fühlen sich häufig mental erschöpft durch ihre Arbeit. Bei Führungskräften ist die Situation noch dramatischer – die Burnout-Rate stieg seit der Pandemie um 78%.
Burnout oder Depression unterscheiden im Arbeitskontext
Als HR-Manager müssen Sie den Unterschied verstehen: Während Depressionen vielschichtige Ursachen haben können, entsteht Burnout spezifisch durch arbeitsbedingte Überlastung. 30% der Befragten hatten bereits ein Burnout, aber nicht alle entwickeln eine Depression. Die Übergänge sind fließend, die Interventionsstrategien unterschiedlich.
Abgrenzungskriterien für HR-Manager:
- Burnout: Arbeitsplatzbezogene Erschöpfung, oft reversibel bei Arbeitsplatzveränderung
- Depression: Allgemeine Lebenssymptomatik, benötigt medizinische Behandlung
- Kombiniert: 60% der schweren Burnout-Fälle entwickeln depressive Episoden
Frühe Warnsignale systematisch erkennen
Burnout Frühwarnzeichen Checkliste für HR-Manager
Erfolgreiche Burnout-Früherkennung funktioniert systematisch. Nutzen Sie diese evidence-basierte 4-Ebenen-Checkliste:
Ebene 1: Arbeits- und Leistungsfähigkeit
- Verminderte Belastbarkeit und Konzentrationsschwierigkeiten
- Erhöhte Fehlerhäufigkeit bei routinierten Aufgaben
- Lust- und Antriebslosigkeit bis hin zu Arbeitsüberdruss
- Unproduktivität trotz längerer Arbeitszeiten
Ebene 2: Emotionale und mentale Stabilität
- Stimmungsschwankungen und emotionale Erschöpfung
- Zynismus gegenüber Kollegen oder Kunden
- Verlust der Empathie in zwischenmenschlichen Situationen
- Innerliche Leere und Resignation
Ebene 3: Körperliche Manifestationen
- Chronische oder bleierne Müdigkeit
- Schlafstörungen trotz Erschöpfung
- Rasche Erschöpfbarkeit bei normalen Tätigkeiten
- Kraftlosigkeit und häufige Infekte
Ebene 4: Soziale Kompetenz
- Zunehmende Einschränkungen in der Kommunikationsfähigkeit
- Schwierigkeiten beim Zuhören und in der Teamarbeit
- Leichte Reizbarkeit bis hin zum sozialen Rückzug
- Konflikte mit Kollegen oder Vorgesetzten nehmen zu
Burnout Anzeichen bei Führungskräften erkennen
Aufgepasst: Überengagement kann in der Anfangsphase ein typisches Burnout-Symptom sein. Führungskräfte und High-Performer, die plötzlich übermäßig viele Überstunden machen, ständig erreichbar sind oder Urlaubstage verschieben, befinden sich möglicherweise bereits in der ersten Burnout-Phase.
Spezielle Warnsignale bei Führungskräften:
- Mikromanagement trotz bisheriger Delegation
- Perfektionismus bei zuvor pragmatischem Führungsstil
- 24/7-Erreichbarkeit als „Vorbild-Verhalten“
- Vernachlässigung der Team-Entwicklung zugunsten operativer Aufgaben
Verhaltensänderungen objektiv dokumentieren
Führen Sie ein strukturiertes Beobachtungssystem ein:
Monatliche Gesprächsleitfäden:
- „Wie bewerten Sie Ihre aktuelle Arbeitsbelastung auf einer Skala von 1-10?“
- „Wann hatten Sie zuletzt das Gefühl, alle Aufgaben gut bewältigen zu können?“
- „Wie zufrieden sind Sie mit Ihrer Work-Life-Balance?“
Objektive Indikatoren:
- Häufigkeit von Krankmeldungen (besonders Kurzzeiterkrankungen)
- Veränderung der Arbeitszeiten und Pausenverhalten
- Feedback-Qualität in Meetings und Projekten
- Teilnahme an freiwilligen Unternehmensaktivitäten
HR-Tools zur professionellen Burnout-Prävention
Mitarbeitergespräch bei Burnout-Verdacht führen
Die 5-Punkte-Methode für Verdachtsgespräche:
- Beobachtung benennen (nicht bewerten): „Mir ist aufgefallen, dass Sie in den letzten Wochen häufiger…“
- Offene Frage stellen: „Wie geht es Ihnen denn mit der aktuellen Arbeitssituation?“
- Aktiv zuhören ohne sofortige Lösungsvorschläge
- Gemeinsam Optionen entwickeln: „Was könnte Ihnen helfen?“
- Konkrete nächste Schritte vereinbaren mit Terminen
Wichtiger Hinweis: Sie stellen keine Diagnose! Das kann nur medizinisches Fachpersonal. Ihre Aufgabe ist es, Arbeitsbedingungen zu verbessern und den Weg zu professioneller Hilfe zu ebnen.
Gesprächsführungs-Do’s und Don’ts:
✅ DO:
- Vier-Augen-Gespräch in ruhiger Atmosphäre
- Ausreichend Zeit einplanen (mindestens 45 Minuten)
- Dokumentation der wichtigsten Punkte
- Nachfolgetermin vereinbaren
❌ DON’T:
- Diagnosen stellen oder medizinische Bewertungen
- Ratschläge aus dem Privatleben geben
- Vergleiche mit anderen Mitarbeitern ziehen
- Sofortigen Lösungsdruck aufbauen
Digitale Monitoring-Tools implementieren
Pulse-Surveys als Frühwarnsystem: Führen Sie monatlich kurze, anonyme Befragungen durch:
- „Wie häufig fühlen Sie sich durch die Arbeit emotional erschöpft?“
- „Bewerten Sie Ihre Motivation auf einer Skala von 1-10“
- „Haben Sie ausreichend Einfluss auf Ihre Arbeitsgestaltung?“
KI-gestützte Analyse: Tools wie „DearEmployee“ nutzen Workplace-Insights zur automatischen Burnout-Risikoerkennung. 71% der Nutzer berichten von Stressverbesserungen nach systematischer Intervention.
Implementierungs-Checkliste digitaler Tools:
- DSGVO-konforme Anonymisierung (mindestens 5 Teilnehmer)
- Integration in bestehende HR-Systeme
- Regelmäßige Auswertung und Trend-Analyse
- Schnelle Reaktionszeiten bei kritischen Werten
Employee Assistance Programs (EAP) etablieren
Schaffen Sie niedrigschwellige Zugänge:
- 24/7-Telefon-Hotlines für akute Krisensituationen
- Online-Beratungsplattformen für anonyme Ersthilfe
- Coaching-Programme für präventive Stressmanagement-Schulungen
- Meditations-Apps mit Unternehmenslizenzen
Rechtliche Aspekte und Compliance-Anforderungen
Psychische Gefährdungsbeurteilung: Ihre Pflicht seit 2013
§ 5 Abs. 3 Nr. 6 Arbeitsschutzgesetz macht es deutlich: Alle Arbeitgeber sind zur psychischen Gefährdungsbeurteilung verpflichtet – bereits ab dem ersten Mitarbeiter. Seit 2018 kontrollieren Gewerbeaufsichtsämter und Berufsgenossenschaften verstärkt.
Bei Nichteinhaltung drohen:
- Bußgelder bis zu 25.000 Euro
- Strafrechtliche Haftung des Geschäftsführers
- Regressforderungen bei Arbeitsunfällen oder Berufskrankheiten
Mindestanforderungen der Gefährdungsbeurteilung:
- Ermittlung: Psychische Belastungsfaktoren identifizieren
- Bewertung: Risiken für die Gesundheit beurteilen
- Maßnahmen: Konkrete Schutzmaßnahmen festlegen
- Durchführung: Maßnahmen umsetzen und überwachen
- Überprüfung: Wirksamkeitskontrolle und Anpassung
- Dokumentation: Vollständige schriftliche Aufzeichnung
Fürsorgepflicht nach § 241 Abs. 2 BGB
Sie haben als Arbeitgeber eine arbeitsvertragliche Fürsorgepflicht. Das bedeutet: Wenn Sie Anzeichen von Burnout erkennen und nicht handeln, können Sie sich schadensersatzpflichtig machen.
Konkrete Fürsorgepflichten:
- Arbeitsplätze gesundheitsgerecht gestalten
- Überlastungssituationen verhindern
- Bei Gesundheitsgefährdung sofort eingreifen
- Unterstützung bei der Wiedereingliederung
Dokumentationspflichten:
- Durchgeführte Gefährdungsbeurteilungen (§ 6 ArbSchG)
- Präventionsmaßnahmen und deren Wirksamkeitskontrolle
- Mitarbeitergespräche bei Burnout-Verdacht
- Verweis an externe Unterstützung
Datenschutz bei Gesundheitsdaten
DSGVO-konforme Burnout-Prävention:
- Anonymisierte Befragungen ab 5 Teilnehmern
- Freiwilligkeit bei personalisierten Gesundheitsmaßnahmen
- Zweckbindung: Daten nur für Präventionszwecke nutzen
- Löschfristen: Gesundheitsbezogene Daten nach 3 Jahren vernichten
Erfolgreiche Praxisbeispiele aus dem HR-Alltag
Case Study: SAP’s „Are you ok?“ Initiative
Das Problem: 37% der SAP-Mitarbeiter zeigten Burnout-Symptome in der internen Befragung 2019.
Die Lösung:
- Mental Health First Aid Training für alle Führungskräfte
- Peer-to-Peer-Unterstützungsnetzwerk mit 500 geschulten Kollegen
- KI-gestützte Workload-Analyse zur automatischen Überlastungserkennung
- Verpflichtende „Mental Health Days“ ohne Begründungspflicht
Das Ergebnis: 23% Reduktion der stressbedingten Krankheitstage innerhalb von 18 Monaten, 89% der Teilnehmer bewerten das Programm als „hilfreich bis sehr hilfreich“.
Übertragbare Maßnahmen für KMU:
- Führungskräfte-Schulungen (Budget: 1.500-3.000 €/Jahr)
- Peer-Support-Programm (2-3 geschulte Kollegen pro 50 Mitarbeiter)
- Digitale Workload-Dashboards (verfügbare HR-Software-Module)
Burnout-Früherkennung in Remote-Teams
Herausforderung: 68% der Homeoffice-Arbeiter empfinden psychische Beeinträchtigungen.
Innovative Lösung von Matrix42:
- Digitale Check-ins: Täglich 2-Minuten-Stimmungsabfrage über Slack
- Virtuelle Kaffee-Runden: 15-minütige, informelle Gespräche ohne Agenda
- Workload-Visualisierung: Transparente Darstellung der Aufgabenverteilung im Team
- Flexible Arbeitszeiten: Core-Hours-Modell (10-15 Uhr) mit individueller Gestaltung
Messbare Erfolge:
- 34% weniger emotionale Erschöpfung
- 28% höhere Teamzufriedenheit
- Return-to-Office-Rate von 89% nach Burnout-Intervention
- 15% Produktivitätssteigerung durch reduzierte Multitasking-Belastung
ROI-Berechnung von Präventionsmaßnahmen
Die Zahlen sprechen für sich:
- Burnout-bedingte Ausfalltage: Durchschnittlich 30,3 Tage vs. 13,8 Tage bei anderen Erkrankungen
- Kosten pro Burnout-Fall: 22.500 Euro (inkl. Produktivitätsverlust, Krankengeldzuschuss, Wiedereingliederung)
- Präventionskosten: 800-1.200 Euro pro Mitarbeiter/Jahr
- ROI: 1:15 – jeder investierte Euro spart 15 Euro Folgekosten
Detaillierte Kostenaufstellung:
Burnout-Fall (durchschnittlich):
├── Direkte Kosten: 8.500 €
│ ├── Krankengeldzuschuss (6 Wochen): 3.200 €
│ ├── Wiedereingliederungskosten: 2.100 €
│ └── Externe Beratung/Coaching: 3.200 €
├── Indirekte Kosten: 14.000 €
│ ├── Produktivitätsverlust: 9.500 €
│ ├── Überstunden-Kompensation: 2.800 €
│ └── Recruiting-Kosten (bei Kündigung): 1.700 €
└── Gesamtkosten: 22.500 €
Präventions-Investment:
├── Gefährdungsbeurteilung: 300 €/MA
├── Schulungen und Workshops: 450 €/MA
├── EAP-Programme: 180 €/MA
└── Monitoring-Tools: 270 €/MA
Gesamt: 1.200 €/MA/Jahr
Sofortmaßnahmen und Eskalationswege
Erste Hilfe bei akutem Burnout-Verdacht
Wenn ein Mitarbeiter zusammenbricht – Ihr 4-Stufen-Plan:
Sofort (0-24 Stunden):
- Mitarbeiter vom Arbeitsplatz entlasten, nach Hause schicken
- Hausarzt-Termin oder Betriebsarzt organisieren
- Familie/Notfallkontakt informieren (mit Einverständnis)
- Kriseninterventions-Hotline zur Verfügung stellen
Kurzfristig (1-7 Tage):
- Ärztliche Krankschreibung abwarten und respektieren
- Arbeitsaufgaben temporär umverteilen
- Rückkehr-Gespräch vorbereiten (nicht forcieren!)
- Employee Assistance Program aktivieren
Mittelfristig (1-8 Wochen):
- Betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM) nach § 167 SGB IX einleiten
- Stufenweise Wiedereingliederung planen
- Arbeitsplatz-Anpassungen prüfen und umsetzen
- Führungskraft schulen für sensitiven Umgang
Langfristig (3-12 Monate):
- Arbeitsplatz-Gefährdungsbeurteilung überarbeiten
- Präventionsmaßnahmen für das gesamte Team
- Follow-up-Gespräche in regelmäßigen Abständen
- Erfolg der Wiedereingliederung dokumentieren
Externe Unterstützung organisieren
Ihre Kooperationspartner:
Medizinische Versorgung:
- Betriebsärzte: Gefährdungsbeurteilung und Prävention
- Fachärzte für Psychiatrie: Diagnostik und Therapie
- Psychotherapeuten: Verhaltenstherapie und MBSR-Programme
Institutionelle Unterstützung:
- Krankenkassen: Präventionskurse und Gesundheitscoaching
- Berufsgenossenschaften: Schulungen und Gefährdungsanalysen
- Deutsche Depressionshilfe: Expertenvorträge und Aufklärung
24/7-Krisenunterstützung:
- Telefonseelsorge: 0800 111 0 111 oder 0800 111 0 222
- Kriseninterventionszentrum: Regionale Notdienste
- Online-Beratung: www.deutsche-depressionshilfe.de
Betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM)
Rechtliche Grundlage: Nach § 167 SGB IX haben Mitarbeiter mit mehr als 6 Wochen Arbeitsunfähigkeit innerhalb eines Jahres Anspruch auf BEM.
Der 6-Stufen-Prozess:
- BEM-Angebot: Schriftliche Einladung mit Datenschutzhinweisen
- Erstgespräch: Bedürfnisse und Ziele definieren
- Arbeitsplatzanalyse: Belastungsfaktoren identifizieren
- Maßnahmenplanung: Technische und organisatorische Anpassungen
- Umsetzung: Schrittweise Arbeitsplatz-Rückkehr
- Evaluation: Erfolg messen und nachsteuern
Erfolgsquote: 90% der BEM-Teilnehmer kehren erfolgreich an den Arbeitsplatz zurück (BAuA-Studie 2024).
BEM-Checkliste für HR-Manager:
- ✅ Einverständniserklärung des Mitarbeiters
- ✅ Betriebsrat-Beteiligung (falls vorhanden)
- ✅ Ärztliche Stellungnahme zur Belastbarkeit
- ✅ Arbeitsplatz-Anpassungen definiert
- ✅ Probearbeitszeiten vereinbart
- ✅ Regelmäßige Evaluierungstermine geplant
Die Kosten der Untätigkeit
Lassen Sie mich ehrlich sein: Nichts zu tun ist die teuerste Option. Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) berechnet jährlich 57 Milliarden Euro volkswirtschaftliche Kosten durch psychische Erkrankungen. Für Ihr Unternehmen bedeutet das:
Internationale Vergleichszahlen:
- 300 Milliarden Dollar gehen jährlich in den USA durch Stress verloren
- Mitarbeiterfluktuation: 213% der Jahreskosten bei burnout-bedingter Kündigung
- Produktivitätsverlust: Ausgebrannte Mitarbeiter sind 2,6-mal wahrscheinlicher geneigt zu kündigen
Hidden Costs in deutschen Unternehmen:
- Präsentismus: 40% reduzierte Produktivität bei burnout-gefährdeten Mitarbeitern
- Ansteckungseffekt: Ein ausgebrannter Mitarbeiter reduziert Team-Performance um 8%
- Wissensabfluss: 65% der Burnout-Betroffenen wechseln innerhalb von 2 Jahren den Arbeitgeber
- Recruiting-Spirale: 2,5-mal höhere Kosten für Ersatz qualifizierter Fachkräfte
Erfolgsmessung: Ihre Burnout-Präventions-KPIs
Führende Indikatoren (Früherkennung)
Engagement-Metriken:
- Teilnahmerate an Gesundheitsangeboten: >60%
- Pulse-Survey-Response-Rate: >80%
- Mitarbeitergespräche mit Gesundheitsbezug: Mindestens quartalsweise
- Nutzung Employee Assistance Program: >15% der Belegschaft
Organisationsklima:
- Psychological Safety Score: >4,0/5,0
- Work-Life-Balance-Bewertung: >3,5/5,0
- Führungsqualität-Rating: >4,2/5,0
Nachgelagerte Indikatoren (Erfolgsvalidierung)
Gesundheits-KPIs:
- Kurzzeit-Krankenstände: <4% (Benchmark: 6,2%)
- Psychisch bedingte Fehlzeiten: <2,5% (Benchmark: 4,8%)
- BEM-Erfolgsquote: >85% (Benchmark: 70%)
Organisatorische Erfolg:
- Mitarbeiterfluktuation: <8% (Benchmark: 12,1%)
- Employee Net Promoter Score: >30
- Führungskräfte-Retention: >95%
Return on Investment messen
Direkte Einsparungen:
- Krankenstand-Reduzierung: 15-25% nach 12 Monaten
- Produktivitätssteigerung: 8-12% durch gesündere Teams
- Rekrutierungskosten-Ersparnis: 40-60% durch bessere Retention
ROI-Berechnung (Beispiel 100 Mitarbeiter):
Investment: 120.000 € (1.200 €/MA)
Einsparungen Jahr 1:
├── Krankenstand -20%: 85.000 €
├── Fluktuation -35%: 180.000 €
├── Produktivität +10%: 420.000 €
└── Recruiting-Kosten -50%: 65.000 €
Gesamt-Einsparungen: 750.000 €
ROI: 625% (1:6,25)
Checkliste: Ihr Sofort-Aktionsplan
Diese Woche:
- Psychische Gefährdungsbeurteilung auf Aktualität prüfen
- Führungskräfte-Schulung „Burnout-Früherkennung“ planen
- Employee Assistance Program recherchieren und budgetieren
- Interne Burnout-Statistiken analysieren
Nächsten Monat:
- Pulse-Survey-System implementieren
- BEM-Prozess dokumentieren und kommunizieren
- Krisenintervention-Hotline einrichten
- Erste Mitarbeitergespräche mit Gesundheitsfokus führen
Nächstes Quartal:
- Präventions-ROI messen und reporten
- Erfolgsgeschichten dokumentieren
- Kontinuierliche Verbesserung etablieren
- Benchmarking mit anderen Unternehmen
Fazit: Burnout-Früherkennung als Wettbewerbsvorteil
Die Zahlen sind eindeutig: 61% Burnout-Gefährdung bei steigender Tendenz. Als HR-Manager stehen Sie vor der Wahl – reagieren oder gestalten. Unternehmen, die jetzt in professionelle Burnout-Früherkennung investieren, sichern sich nicht nur rechtlich ab, sondern schaffen einen nachhaltigen Wettbewerbsvorteil.
Die wissenschaftliche Evidenz ist klar: Präventive Burnout-Intervention zahlt sich 1:15 aus und reduziert Ausfallzeiten um bis zu 36%. Gleichzeitig wird Ihr Unternehmen zum Employer of Choice für Toptalente, die Wert auf mentale Gesundheit legen.
Drei zentrale Erfolgsfaktoren:
- Systematische Früherkennung mit standardisierten Checklisten und regelmäßigen Mitarbeitergesprächen
- Rechtssichere Intervention nach Arbeitsschutzgesetz mit dokumentierten Maßnahmen
- Kontinuierliche Optimierung durch KPI-Monitoring und ROI-Messung
Beginnen Sie heute. Ihre Mitarbeiter – und Ihre Bilanz – werden es Ihnen danken.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Wie erkenne ich Burnout bei Mitarbeitern?
Burnout-Früherkennung erfolgt über 4 Ebenen: 1) Arbeits-/Leistungsfähigkeit (verminderte Belastbarkeit, Fehleranzahl), 2) Emotionale Stabilität (Zynismus, Erschöpfung), 3) Körperliche Symptome (chronische Müdigkeit, Schlafstörungen), 4) Soziale Kompetenz (Kommunikationsprobleme, Rückzug).
Welche rechtlichen Pflichten haben Arbeitgeber bei Burnout?
Arbeitgeber sind nach § 5 Abs. 3 Nr. 6 ArbSchG zur psychischen Gefährdungsbeurteilung verpflichtet. Bei Nichteinhaltung drohen Bußgelder bis 25.000 Euro und strafrechtliche Haftung des Geschäftsführers.
Wie führe ich ein Gespräch bei Burnout-Verdacht?
Nutzen Sie die 5-Punkte-Methode: 1) Beobachtung benennen, 2) Offene Frage stellen, 3) Aktiv zuhören, 4) Gemeinsam Optionen entwickeln, 5) Konkrete Schritte vereinbaren. Wichtig: Keine Diagnose stellen!
Was kostet Burnout-Prävention im Vergleich zu den Folgekosten?
Präventionskosten: 800-1.200 €/Mitarbeiter/Jahr. Burnout-Folgekosten: 22.500 € pro Fall. ROI: 1:15 – jeder investierte Euro spart 15 Euro Folgekosten.
Sofortiger Handlungsbedarf? Kontaktieren Sie uns für eine kostenlose Burnout-Risiko-Analyse Ihres Unternehmens und erhalten Sie within 48 Stunden konkrete Handlungsempfehlungen.